Bouda, 1962
Öl auf Leinwand
Der Maler Kamil Lhoták war eines der Gründungsmitglieder der Künstlergruppe 42, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1942 programmatisch für das Stadtleben, die urbane Landschaft und die städtische Peripherie interessierte. Ihre Aktivitäten dauerten bis in die 1950er und 1960er Jahre. Sie betrachtete die Stadt als die Welt, in der die moderne Gesellschaft lebt, und somit als einen grundlegenden Faktor im Prozess der Formung, Gestaltung und schließlich Deformierung des Menschen. Die Visualität des künstlerischen Ausdrucks der Gruppe wurde von der Suche nach Schönheit in gewöhnlichen, scheinbar unästhetischen Motiven in Form von Transportmitteln und Fabrikschornsteinen bestimmt. Das ausgestellte Gemälde erfüllt diese ästhetischen Parameter auf jeden Fall. Es ist eine rohe, auf geometrische Grundformen reduzierte Aufnahme der Hütte, aber der Künstler hat ihr durch weiche, verschwommene Malerei eine besondere Verträumtheit und Poesie verliehen.